Am Malawi See

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Reisetag 58

Kilometer 11.162


Ausschlafen in den Hütten am Strand!
Der Platz hier ist schon gigantisch. 
Der Tag beginnt ganz gemütlich mit Kaffee und Frühstück direkt am See.
Den Vormittag nützen wir um die Maschinen etwas in Ordnung zu bringen.
Und dann geht's in den See.
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Der Malawisee ist der drittgrößte See in Afrika, an den beiden größeren waren wir ja schon.
Er gilt tatsächlich als das artenreichste Gewässer der Welt, über 450 Fischarten soll es hier geben.
Und auch Bilharziose. Diese wird durch den Erreger Schistosoma, einen Egel ausgelöst. Deren Larve lebt gerne in warmen, stehenden Gewässern und braucht Schnecken als Zwischenwirt bevor er Menschen durch die Haut befallen kann und sich letztendlich in deren Leber ansiedelt.
Die Schnecken mögen keinen Sandstrand, kein Magnesium und sie werden von Barschen gefressen. Alles Dinge die vermutlich dazu beitragen, dass es am Malawi See und insbesondere hier kaum Bilharziose Fälle gibt. 
Ed, unser holländischer Gastgeber geht hier seit 11 Jahren regelmäßig schwimmen und er hatte in all der Zeit noch keinen Gast der sich hier infizierte hätte.
Also ab ins Wasser!
Beim gemütlichen Beisammensitzen und drüber reden fragen wir auch wie er das mit der Malaria macht.
Normalerweise wird eine Prophylaxe empfohlen. Z.B. das sehr teure Malarone oder das günstigere aber viel nebenwirkungsreichere Lariam. Aufgrund der langen Zeit haben wir uns für die von der WHO empfohlene, sehr günstige und gut vertragliche Prophylaxe mit dem Antibiotikum Doxycyclin entschieden.
In Deutschland und Österreich ist Doxy für diesen Zweck nicht zugelassen, vermutlich zu günstig.
Aber was macht ein Auswanderer? Der kann ja nicht permanent eine Prophylaxe nehmen? Und was machen überhaupt die Einheimischen?
Nun, man kann Malaria auch einfach bekommen und durchstehen. Ed macht das so. Am härtesten ist das erste Mal. Man kennt die Symptome noch nicht, hälts erstmal für eine Verkühlung bis es einen völlig umhaut.
Ed spürt jetzt wenn er Malaria bekommt, er spürt es in den Fingerknöcheln, dann startet er gleich die Therapie und nach drei Tagen ist alles wieder vorbei.
Die Einheimischen bauen wohl tatsächlich auch ein Immunsystem auf und die Verläufe werden von mal zu mal harmloser. Das erste mal bekommen hier die Säuglinge Malaria und das ist auch der Moment wo die Meisten die Krankheit nicht überleben.
Oder später wenn sie HIV haben. Immerhin 12 % der Erwachsenen Malawis sind HIV positiv.
Egal um was es beim Thema Afrika geht, in Europa wird einem Angst gemacht und abgeraten. Malaria, in keinem See schwimmen weil Bilharziose, soviel Gewalt und Diebstähle...so wie ich die letzten Wochen mein Motorrad mit dem Gepäck einstehen lasse könnte ich es an den meisten Ecken in der EU nicht, am nächsten Tag wäre zumindest das Gepäck weg, oft wahrscheinlich die ganze Maschine.
Morgen überlegen wir noch einen Tag hier anzuhängen. So einen entspannten Platz werden wir auf unserer Reise nichtmehr finden.

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