Reisetag 54
Kilometer 10.293
Die 10.000 sind geknackt!!
Bei den Spenden waren wir heute früh kurz vor 5000,-. Während ich den Artikel schreibe haben wir kein Netz aber wir hoffen sehr, dass wir heute die 10.000 km und die 5000,-. € erreicht haben!
Wir hatten schon geahnt, dass das heute nochmal ein harter Tag wird.
Mit dem Sonnenaufgang frühstückten wir in unserem netten Haus bei Oddvar.
Wir zahlten und brachen dann auf. In der Stadt noch tanken und zurück wie wir gekommen sind.
Wiedermal können wir unsere Stadt nicht einfach verlassen. Die Straße ist wegen einem Unfall vollständig gesperrt. Später erfahren wir, dass ein Güterzug der Tanganyika Bahn mit einem Überlandbus kollidiert ist.
Der Bus wollte unbedingt noch über den Bahnübergang. Auf der Straße drängen diese Busse erbarmungslos alle ab, einzig überlegen offensichtlich unerwartet, der Zug. Es gibt 10 Tote und 26 Verletzte, das erfahren wir aber erst abends aus den Nachrichten.
Die Umleitung erfolgt eher intuitiv, aber irgendwann sind wir wieder auf unserer Straße. Wir wollen nur das letzte Stück zurück, die 30 km Asphaltstraße. Das Navi möchte von uns zwar, dass wir auf der Hauptstraße bleiben und alles bis Kanyani zurück fahren, aber das war genau die wildeste Baustellenstrecke. Darauf wollen wir verzichten und fahren vorher nach Osten Richtung Uvinza. Und siehe da, die in der Karte kleine Straße entpuppt sich als perfekt geteerte Schnellstraße. Fix bringen wir die 100 Kilometer bis Uvinza hinter uns. Hier Wasser kaufen und dann wollen wir wieder auf die Hauptstraße von Kasulu nach Mpanda. Unsere Navis hätten uns schon vor dem Ort abbiegen lassen, auch im Geschäft sagt man wir müssten ein Stück zurück.
Als zurück zum Abzweig. An einer Saline vorbei und über den mächtigen Fluss Malagarasi nach Süden. Direkt hinter der Brücke beginnt nichts als ein Rückeweg. Mühsames Fahren auf einem schmalen, steilen Weg im Wald. Aber auch die Bauern auf der Straße versichern uns, hier ginge es nach Mpanda.
Wir hoffen, dass die Straße besser wird. Etwas wird die Bitte erfüllt. Aber es bleibt eine schmale, schlechte Straße.
Wir können nicht glauben, dass das die Hautpverkehrsader von Kigoma nach Süden sein soll. Später schauen wir uns nochmal die Google Satelliten Bilder an: doch, das ist die Hauptverbindung nach Süden. Es ist uns völlig schleierhaft wie Kigoma, ausser von Burundi aus, versorgt wird. Vor allem wie das hier in der Regenzeit alles aussieht?
Wir können nicht glauben, dass das die Hautpverkehrsader von Kigoma nach Süden sein soll. Später schauen wir uns nochmal die Google Satelliten Bilder an: doch, das ist die Hauptverbindung nach Süden. Es ist uns völlig schleierhaft wie Kigoma, ausser von Burundi aus, versorgt wird. Vor allem wie das hier in der Regenzeit alles aussieht?
Entschädigt werden wir durch die Landschaft um uns herum. Erstens sind wir seit der Sahara nichtmehr solange am Stück gefahren ohne durch Dörfer zu kommen, ohne auf Menschen zu treffen. Zweitens fahren wir durch einen wunderschönen Wald nur ab und an unterbrochen von savannenähnlichen Wiesen. Tiere sehen wir dennoch wenige.
Die Gegend ist grundsätzlich sehr abwechslungsreich, hinter jeder Kurve kann's ganz anders ausschauen. Es gibt auch wunderschöne Steinformationen mit Blumen, Bäumen und Kakteen.
Alex verliert seit gestern am Vorderrad wieder Luft und gegen Mittag ist es soweit: einen Patschen. Unter ein paar schönen Bäumen an großen Findlingen flicken wir den Schlauch. Das klappt mittlerweile recht flüssig, genug Übung haben wir ja.
Der Schlauch ist in Nairobi neu rein gekommen. Schon wieder ein Loch? Oder doch noch der Schaden an der Felge? Es zeigt sich ein ganz kleines Loch deswegen auch der langsame Verlust...und darin steckt ein kleiner Metallspan, schaut nicht nach Alu aus, eher nach Draht von einem Seilzug...wann der da rein gekommen ist...keine Ahnung. Nach dem Flicken geht es weiter und die Strecke wird immer sandiger. Wir müssen teilweise in Schrittgeschwindigkeit fahren und trotzdem gibt es fast nicht fahrbare Stellen.
Der Sand ist so locker, dass er mich an Fahren im Neuschnee erinnert...macht mit dem Motorrad auch keinen Spaß. Mit den Füßen am Boden kann man im losen Sand das Motorrad durch Bremsen besser Steuern als mit lenken, das ist dann aber eigentlich Rodeln. In Gedanken im Tiroler Winter geht es irgendwie weiter.
Wir Stürzen heute alle. Meist ohne Folgen. Nur ein Sturz in einer unauffälligen Sandgrube auf einem eigentlich besseren Stück der Straße kostet Marcs Frontscheibe und einen Kofferhalter. Sein Knie und sein Fuß schmerzen, jetzt sind wir schon eine ganz schöne Maladenpartie.
Es geht tatsächlich die ganzen 180 km von Uvinza bis MPanda auf unbefestigter Straße durch wunderschöne Natur.
Am ersten Dorf nach dem langen Waldstück machen wir eine kurze Pause mit toller Aussicht und bekommen von den Kindern an der Straße Cola und selbst gebrannte Nüsse gebracht.
Die letzten 30 km ist dann wieder Baustelle. Wir haben gelesen, dass der Ausbau der Straßen die Nummer 1 Priorität der derzeitigen Regierung ist. Das können wir nur unterschreiben. Und wieder können wir einer neuen Chinesischen Baufirma beim Arbeiten zuschauen.
Die Umleitungen sind besser zu fahren als gestern. Wir erreichen MPanda. Die Koordinaten unseres Guest Houses hatte ich in das Garmin GPS eingegeben. Das Navi führt uns auf immer kleineren Feldwegen bis wir an einem Pfad an einer Geländestufe festhängen. Die entgegenkommenden Fußgänger und Radler grinsen und helfen uns die Maschinen zurück zu schieben und zu wenden.
Vielleicht war das Navi eigentlich mal für Downhill-Radler programmiert worden...oder Afrika ist einfach nicht so wichtig bei der Kartenpflege.
Glücklich im "Baraka Guest House" angekommen gibt es die ersehnte Dusche und in einem Lokal in der Nähe was zu Essen.
Müde fallen wir ins Bett.
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