Reisetag 74
Kilometer 14.678
Wir haben ein sehr schönes Zimmer in einem ganz neuen, gepflegten Haus.
Wir machen uns Frühstück und gemütlich fahren wir Richtung Fluß. Hier, direkt am Ort ist der Thamalakane. Er ist das Südöstliche Ende des Okavango Deltas. Der Okavango ist ein sehr großer Fluß, er entspringt inmitten von Angola und fließt 1700 km nach Südwesten. Interessant ist, dass er nicht nach Osten Richtung Antlantik fließt sondern in die Wüste von Botswana, die Kalahari.
Vielleicht hätte er wie der Nil die Wüste durchqueren können und wäre irgendwann im Indischen Ozean geendet. Aber es kam ihm die Plattentektonik in die Quere. Tatsächlich als indirekte Fortsetzung unseres altbekannten Afrikanischen Grabenbruches tat sich senkrecht auf den Flusslauf eine Spalte auf, die Thamalakane Spalte. Der Fluß staut sich auf und versickert in der Wüste.
Das Delta ist heute 250 km lang und etwa genauso breit. Es hat 20.000 qkm Fläche. Aus der Wüste ist ein fruchtbares Grünland geworden.
Wir sind ganz am Ende des Deltas. In der Regenzeit im März schwillt der Okavango an und füllt langsam das Delta. Bis er hier am Thamalakane ankommt vergehen vier Monate. Wir sind gerade zu früh und noch ist alles trocken.
Die starke Verzögerung beim Wasserfluss führt dazu, dass das Wasser am Ende des Deltas ankommt wenn sonst schon überall größte Trockenheit herrscht.
Durch die sichere Wasserversorgung, die hohe Wasserqualität und die Unerreichbarkeit durch den Menschen ist das Delta der Rückzugsort für eine unglaubliche Anzahl an Tieren.
Hier in Maun überwiegt die landwirtschaftliche Nutzung der Delta Ausläufer.
Wir fahren über den, derzeit kleinen und praktisch stehenden, Fluß und gehen parallel ein Stück entlang. Lichter Wald und Buschwerk und ufernahe Magerrasen auf derzeit trockenem Schwemmland.
Neben dem Weidevieh sehen wir viele Vögel, die anderen Tiere verstecken sich vor uns. Vielleicht nicht schlecht bei Löwen, Flußpferden, Krokodilen und über 200 weiteren Amphibien, Reptilien und Säugetieren die hier leben.
Nach der Wanderung suchen wir das "Zentrum" der Streusiedlung Maun auf, eine Mall am Flughafen. Einkaufen, Mittagessen und zurück.
Mehr Zentrum wird es in diesem leeren Land einfach nicht.
Heute ist Ruhetag. Morgen geht es weg vom Delta durch die Kalahari und Richtung Namibia.
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