Am Kap der guten Hoffnung

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Reisetag 86

Kilometer 18.088

Tatsächlich ausschlafen. Geht irgendwie garnicht mehr.
Wir sind in Hout Bay, südlich von Kapstadt zu Gast bei Thomas und seiner Familie, ohne das sie da sind. Gestern mussten wir auf das Grundstück erstmal einbrechen. Ein Stromausfall hatte Tor und Alarmanlage lahm gelegt. 
Heute finden wir uns schon deutlich besser zurecht.
Ausser Gepäck sortieren und Wäsche waschen gibt's nichts dringendes. Aber ich will noch an den südwestlichen Punkt Afrikas, an das Kap der guten Hoffnung. Es liegt nochmal etwa 50 km südlich von uns. Nach all der Zeit auf dem Motorrad schwindet die Lust zu fahren und das Vertrauen in die Maschinen etwas. Es hilft nichts, auch wenn sie auf den letzten Kilometern noch liegen bleibt ;-).
Vor ziemlich genau einem Jahr stand ich am Nordkap. Da hing ein historisches Plakat der Rally Cape to Cape aus den 30ern. Da dachte ich noch, das wäre mal ein tolles Projekt.
Ein Jahr später habe ich das andere Kap erreicht. Sogar auf dem Motorrad.
Wie der LKW Fahrer an der Grenze über den Sambesi ohne viel Verständnis sagte: "You whites have funny games".


Von Hout Bay geht es auf dem atemberaubend schönen Chapmans Peak Drive an der Küste entlang südwärts. Erlaubt sind nur 40 km/h, schneller fährt aber auch niemand. Zu schön ist die Aussicht nach jeder Kurve.
Dann geht es etwas ins Landinnere und direkt auf das Kap zu. Das Kap ist ein Nationalpark und kostet Eintritt. Kurz vorm Gate begegnet mir eine "Overlander Maschine". Mit verdrehten Hälsen halten wir beide an.

86 - Am Straßenrand: Werner aus Luzern. Auch gerade angekommen!

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Werner aus Luzern ist mit seiner 400er Suzuki schon Jahre unterwegs. Jetzt gerade kommt er vom Kap. Der südlichste Punkt nachdem er in Afrikas Westen von der Schweiz herunter gefahren ist. Der Westen? Sei eigentlich kein Problem.
Jetzt möchte er im Osten wieder nach Norden.
Wir stehen am Straßenrand und ratschen eine gute Weile. Wir machen aus uns nochmal in Kapstadt zu treffen, vielleicht kann er welche von meinen Karten brauchen.
Gestern war Werner mit einem Motorradkollegen aus Japan auf dem Tafelberg. Da haben ihn drei holländische Motorradfahrer die auch gerade angekommen sind angesprochen. Schade dass wir nicht auch gestern oben waren, das wäre ein Motorrad-"Gipfeltreffen" geworden!
Im Anschluss weiter durch den Park. Eine schöne Straße immer auf den südlichsten Punkt zu. Das Kap der guten Hoffnung ist in der Seefahrt gefürchtet. Sehr starke Winde und Strömungen und die Felsen des Landes setzen sich ganz flach unter Wasser fort. Die Schiffe wurden oft einfach gegen die Felsen gedrückt. Mindestens 23 Wracks liegen vor dem Kap.
Neben der Straße stehen ein paar Strauße und posieren für die vorbei fahrenden Touristen.

86 - Strauße am Wegesrand #capeofgoodhope

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Es geht in einem Rechtsschwenk um den Hügel auf dem der Leuchtturm steht und dann ist man da. Der Platz selbst wird mit einem Holzschild markiert und ist nicht zu verfehlen. Hunderte Besucher aus Reisebussen und PKWs drängen sich um das Schild.
Ich bekomme trotzdem einen Parkplatz in der ersten Reihe.

Nun ist er da, der letze Punkt. Der Punkt von dem es nur nach Norden geht.
Die 18.000 km sind ziemlich genau voll.
Kap zu Kap innerhalb von einem Jahr. Der zweite Teil war anstrengender :-).
Wieder über die schöne Strecke zurück nach Hout Bay. Hier bereitet Alex schon das Abendessen und wir genießen die Aussicht auf die wunderschöne Bucht.



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