Reisetag 48
Kilometer 9111
Das letzte Frühstück in Entebbe dann geht es los. Eigentlich kann man von der Stadt aus mit einer Fähre auf eine Zubringerstraße zur Nationalstraße nach Ruanda kommen. Eigentlich weil, wie unser Wirt zum Glück wußte, die Fähre vor einigen Tagen einen Motorschaden hatte und derzeit nicht fährt.
Jetzt müssen wir fast bis zurück nach Kampala.
Nach unseren Erfahrungen in dieser Stadt und auf den Straßen rund herum hatten wir Sorge wie lange wir in diesem aggressiven Chaos brauchen würden.
Und dann, weit gefehlt. Plötzlich am Ortsende ein Schild "CCCC - Express Highway": auf einer Autobahn die einer deutschen in nichts nachsteht und gerade von einer chinesischen Baufirma fertig gestellt wurde geht es super schnell die 30 km zurück nach Kampala. Woran sich die Bewohner noch nicht ganz gewöhnt haben: eigentlich wird auf jeder Doppelspur nur in eine
Richtung gefahren. Regelmäßig kommen Geisterfahrer entgegen das stört hier aber niemanden.
Kurz vor der Hauptstadt war die tolle Straße dann vorbei und es ging ganz kurz in das erwartete Chaos, dann waren wir auf der Nationalstraße Richtung Masaka. Ja wirklich, Masaka, und sie hieß Masaka Road. Wie treffend in diesem Land. Wir wurden aber nochmal überrascht. Der Verkehr wurde schnell weniger und es war richtig angenehm auf der guten und breiten Straße zu fahren, und viel seltener Dörfer mit Speed Bumps. Wir kamen richtig gut voran. So gut, dass wir drüber nachdachten schon heute bis Kigali durchzufahren.
Im Mbera hielten wir auf gut Glück an einem Hotel-Restaurant an. Hier gibt es einen großen Anteil an Moslems und da gerade Ramadan ist ist im Lokal nichts los. Es gibt sehr leckere lokale Gerichte, für uns zweimal Huhn mit Reis und einmal Bohnen mit Reis. Sehr interessant ist der junge Wirt. Er entschuldigt sich zig mal, dass er uns so viele Fragen stellt, diese Beantworten wir aber gerne weil sie von einem tiefen Nachdenken zeugen.
Wie wir das machen können mit der Reise, wie wir das mit all dem Sprit machen den wir brauchen, der sei ja so unglaublich teuer...
Er fragt dann ob wir in unserem Land auch Dollar hätten, dann wären wir nämlich glücklich. Mit seiner Währung könne er nichts anfangen. Für uns sei der 100,- Dollar Schein eine normale Banknote. In Uganda könnte man damit ein Stück Land kaufen. Und mit 100 Ugandischen Schilling? Könne man nichtmal ein Zuckerl kaufen.
Wir fahren weiter, weit ist es nichtmehr bis zur Grenze. Ruanda ist auch nicht sehr groß und Kigali wäre erreichbar. Aber gleich wieder in eine afrikanische Großstadt und das Risiko in der Dunkelheit anzukommen? Und was ist bis Kigali geboten? Nach einigem Hin- und her entscheiden wir uns für eine weiter Nacht in Uganda. Knapp 100 km vor der Grenze finden wir über den iOverlander das Nyore Hillside Retreat.
Durch eine Bananenplantage geht es bergauf bis wir da sind: eine wunderschöne Anlage mit kleinen runden Häuschen und einem sehr schönen Campingplatz.
Wir sind die einzigen Gäste und wir werden sehr zuvorkommend empfangen.
Wir bauen unsere Zelte auf. Lang hat es gedauert. Bis jetzt haben wir entweder in Gästebetten oder zwei Mal am Boden geschlafen. Endlich haben die mit genommenen Zelte auch einen Sinn!
Es gibt eine warme Dusche, um das Wasser zu wärmen wird ein Feuer unter einem ehemaligen Ölfass, jetzt Boiler, gemacht.
Wir duschen schon mit Aussicht und genießen dann die Terrasse mit Aussicht auf die Hügel und die Bananenwälder.
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